Donnerstag, 13. November 2008

Grossstadtratswahlen 2.0

E-Voting hat sich zwar in Schaffhausen noch nicht durchgesetzt, jedoch spielt auch bei uns das Internet bei Wahlkampagnen eine immer grössere Rolle. Dass jede Partei ihre eigene Website hat, ist mittlerweile schon selbstverständlich. Wer jetzt im Netz noch auf sich aufmerksam machen will, muss mit seiner Partei in einer der Online-Communities wie MySpace, StudiVZ oder Facebook vertreten sein. Bockmister hat sich anlässlich der Grossstadtratswahlen 2008 ins Netz gestürzt und bei Facebook nach Online-Präsenzen der Schaffhauser Parteien gestöbert. Dabei kam folgende Auswahl zustande:

Die Jungfreisinnigen Schaffhausen präsentieren bei Facebook sachlich nüchtern die aktuellen Wahlerfolge und stellen die Wahlkandidaten mit einer professionell geschossenen, einheitlichen Fotostrecke vor.

Facebook-Gruppe der Jungfreisinnigen Schaffhausen

Mit der Aufforderung „Ich wähle Liste 6!“ umwirbt uns die Junge SVP. Kurz und knapp stellt auch sie ihre Parteiziele vor und bombardiert den Besucher mit über 100 Fotos der Kandidaten sowie einigen Behind-the-scene-Bildern des Shootings.

Facebook-Gruppe der Jungen SVP Schaffhausen

Die Alternative Liste verlangt nach „mehr AL“ und bietet ebenfalls das Standardprogramm: Neben stolzen Sitzerfolgen präsentiert sie Fotos der Wahlkandidaten und bietet übersichtliche Infos über Parteiziele.

Facebook-Gruppe der Alternativen Liste Schaffhausen

Harout Bogharian von der CVP hat für sich selbst gleich seine eigene Gruppe gegründet und ruft multilingual zur Wahl seiner selbst auf. Extras wie Fotos oder politische Ziele sucht man in seiner Gruppe vergebens.

Facebook-Gruppe von Harout Bogharian

Einiges frischer und persönlicher kommt dagegen die inoffizielle Facebook-Gruppe der EVP-Kandidatin Kathrin Schmidig daher. Freunde der jungen Medizinstudentin fordern mit lockeren Sprüchen auf, „Chättä“ in den Grossen Stadtrat zu wählen. Als besonderes Dankeschön erhalten die Gruppenmitglieder täglich ein neues virtuelles Wahlplakat, welches zum Schmunzeln anregt.


Facebook-Gruppe Kathrin Schmidig (EVP) in den Grossen Stadtrat

Fazit:
Virtuelle Soziale Netzwerke bieten eine interessante und günstige Ergänzung zu den omnipräsenten, verstaubten Plakatwerbungen und den 08/15-Webseiten. Gerade junge Parteien und Kandidaten haben so die Möglichkeit, gleichaltrige Wählerinnen und Wähler anzusprechen. Obwohl die vorgestellten Parteien den Nutzen solcher Communities erkannt haben, kommen die Inhalte doch meist sehr trocken und nüchtern daher und unterscheiden sich bis auf die Facebook-Gruppe für Kathrin Schmidig kaum von den gedruckten, offiziellen Wahlbroschüren.

Dieser Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bockmister wertet nur den Cummunity-Auftitt an sich, nicht jedoch die Partei und deren politische Gesinnung. Ergänzungen dürfen gerne als Kommentare hinzugefügt werden.

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