Montag, 14. September 2015

Portrait von Sander Kleinenberg - Intersity 2015 Headliner

Von Hermann-Luc Hardmeier: Der holländische DJ und Produzent Sander Kleinenberg war am vergangenen Wochenende in Schaffhausen einer der Headliner des Intersity Musikfestivals 2015. In den "Schaffhauser Nachrichten" ist über ihn ein kleines Portrait erschienen.
Sander Kleinenberg beglückte Schaffhausen am Intersity 2015. (Bericht: Hermann-Luc Hardmeier, Foto: Hermann-Luc Hardmeier)
«Getting ready for Zwitzerland today. Yay», schrieb Sander Kleinenberg auf Twitter, bevor er sich ins Flugzeug setzte. 80 000 Follower sahen den Tweet und fragten sich vielleicht, warum er nicht «Switzerland» geschrieben hatte. «Haha, das ist die holländische Schreibweise», erklärte der Musiker und freute sich, dass er mit seinen knapp 20 000 Tweets für ein wenig Aufmerksamkeit sorgte. Sander Kleinenberg gilt als einer der besten DJs von Holland und steht dicht hinter Grössen wie Armin Van Buuren oder Martin Garrix. Trotzdem ist er ganz auf dem Boden geblieben und kennt keine Starallüren. Am Sonntag nach seinem Auftritt machte er eine kleine Sightseeingtour und besuchte den Rheinfall. Der Charme von Schaffhausen hat es ihm angetan. «Es ist eine kleine, schöne Stadt», lobt er und bemerkt: «Mir gefällt die hügelige Landschaft hier sehr gut. Bei uns in Holland ist alles flach. Ein wenig langweilig.» Sander Kleinenberg war am Samstagabend einer der Headliner am Intersity- Musikfestival. Nach ein Uhr legte er im «Orient» auf und sorgte für Begeisterung. Welche elektronische – Musikrichtung er genau zelebriert, mag er nicht einordnen. «Ich nenne es einfach House. Die Leute tanzen dazu und machen Party. So, wie ein Rennauto einfach fährt, ohne auf den Tacho zu schauen.» Sander Kleinenberg mixt für die Grossen des Showgeschäfts Songs und bringt eigene Lieder in die Hitparade. Soeben hat er zusammen mit Madonna gearbeitet. Im Internet wird er als der nächste grossen Star des Business gehandelt. «Völlig übertrieben », kommentierte er diese Berichte. «Ich will nicht in die Hitparade und will nicht in die Schuhe der Top- DJs schlüpfen.» Er fühle sich wie ein Alien, wenn er so etwas über sich lese.


Das Konzept des Intersity-Musikfestivals hat den Künstler begeistert. Obwohl er normalerweise vor riesigen Menschenmassen auflegt, hat er für Schaffhausen zugesagt. Vor einer Woche spielte er beispielsweise im Club "Pacha" in Ibiza vor 1500 Besuchern. Vor knapp drei Wochen war er in Buenos Aires an einem Festival mit 10 000 Partygästen. «Vielleicht ist Schaffhausen zu klein für mich. Vielleicht werde ich hier aber auch die Nacht meines Lebens haben. Wir werden sehen», freute er sich auf den Auftritt. Sander Kleinenberg legt Wert darauf, dass es ihm nicht um Geld und Ruhm im DJ-Geschäft geht. «Alles, was ich mache, kommt von Herzen. Die Hitparade ist mir egal.» Sander Kleinenberg sagt das alles locker aus der Hüfte geschossen. Aber ganz ohne die Charts kommt auch er nicht aus. Er lebt zu 100 Prozent vom Auflegen und hat immer wieder Songs, die es ins Radio schaffen. Wenn es so weitergeht, wird man ihn sehr bald sehr gut kennen. Vor seinem Auftritt im «Orient» war er gespannt auf das hiesige Partyvolk. «Ich bin neugierig, ob die Gäste abfeiern und akzeptieren, dass ich nicht die Top 40 rauf- und runterspiele.» Und wie sie abfeierten! Das «Orient» kochte in den frühen Morgenstunden. Sander Kleinenberg hat eine Prise Amsterdam nach Schaffhausen gebracht und wird vielen im Städtchen am Rhein noch lange im Gedächtnis bleiben.

Von Hermann-Luc Hardmeier. Erschienen am 14. September in der Zeitung "Schaffhauser Nachrichten".

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