Freitag, 11. Juli 2014

Ritterturnier auf dem Herrenacker in Schaffhausen

Seit Gestern finden auf dem Herrenacker "Die grossen Ritterspiele zu Schaffhausen" statt. Dabei handelt es sich um ein Ritterturnier, welches in einer eigens dafür aufgebauten Arena auf dem Herrenacker (der grosse freie Platz, auf dem auch jeweils das Stars in Town Musikfestival stattfindet) ausgetragen wird. Dabei wird das mittelalterliche Kampfspiel in höchstmöglicher Authentizität gezeigt. Die Turnierpferde sind hochspezialisiert und die ca. 35 Kilogramm schweren Rüstungen der Reiter aus gehärtetem Stahl sind den mittelalterlichen Vorlagen originalgetreu nachempfunden worden. Sie stellen das Ergebnis jahrzehntelanger Forschung dar. Und auch die Waffen sind echt. Für die Lanzen wird kein leichtes Balsaholz verwendet, sondern Fichten-Vollholz vom Griff bis zum echten Krönlein aus Stahl an der Lanzenspitze. Es wurden also keine Kosten und Mühne gespart um das Spektakel möglichst authentisch präsentieren zu können - was auch gelingt!
Das Ritterturnier in der Arena auf dem Herrenacker in Schaffhausen
Neben der Ritterturnier-Arena auf dem Herrenacker wurde beim Museum Allerheiligen auch noch ein mittelalterliches Söldnerlager der Company of Saynt George aufgestellt. Im Kreuzgang und im Klostergarten des Museums gestalten über 50 Mitwirkende aus ganz Europa das Leben einer Söldnertruppe im Gefolge der Ritter lebendig und historisch korrekt nach.
Das Ritter-Söldnerlager im Klostergarten beim Museum Allerheilen Schaffhausen
Sieht eigentlich ganz lecker aus - Kochstelle, Museum Allerheiligen Klostergarten
Mittelalterliche Geschirrspühlmaschine - Klostergarten Allerheiligen Schaffhausen
Die Kleider der Söldner und Ritter wirken sehr authentisch - Allerheiligen Lager
Hier sind nochmals die Kleider der Söldner im Ritterlager Allerheiligen zu bewundern
Es wird zwar hier nicht Stroh zu Gold, aber immerhin Schafswolle zur Garn gesponnen
Es handelt sich um Schafswolle, die weiterverarbeitet wird - gefärbt durch Pflanzen
Mittelalterlicher Schmied mit grossem Blasebalg, Museum Allerheiligen Schaffhausen
Und auch das ist authentisch: Die Söldner schlafen in der Nacht nicht im Fünf-Sterne-Hotel, sondern ebenfalls in ihrem Söldnerlager im Kreuzgang vom Museum Allerheiligen in Schaffhausen.
Nix da 5-Sterne-Hotel - Die Södner schlafen in der Nacht im Kreuzgang Allerheiligen
So, nun aber zurück von den Söldnern zum Ritterturnier auf dem Herrenacker. Hier wurden mehrere Disziplinen durchgeführt. Für die erste Runde wurde die Arena in zwei Hälften unterteilt und die Ritter gingen mit Lanzen aufeinander los. Ziel war es, den Gegner mit der Lanze zu treffen und diese dabei zu brechen - gut zu sehen im Folgenden Video von den Ritterspielen 2014 auf dem Herrenacker in Schaffhausen.



Danach wurde die Holzabschrankung entfernt und es kam zu weiteren Ritterkämpfen ohne die langen Lanzen, dafür aber mit Nahkampfwaffen. Ziel war es hier, den schönen Helmschuck der anderen Ritter kaputt zu schlagen.



Die festlichen Wettkämpfe wurden durch originalgetreue Live-Musik begleitet. Zudem war auch ein mittelalterliche Clown anwesend - ein Hofnarr. Er musste mehrfach durch den Turnierleiter verscheucht werden, damit sein närrisches Treiben endlich ein Ende fand.



Die Ritterspiele finden übrigens nicht einfach nur so per Zufall in der Munotstadt statt, Schaffhausen war im späten Mittelalter nämlich ein wichtiger Austragungsort grosser Ritterturniere. Hunderte von Kämpfern übten sich - wohl auf dem Herrenacker - im spektakulären Wettstreit. Vom 10.–20. Juli 2014 verwandelt sich der Herrenacker mitten in der Schaffhauser Altstadt nun erneut in einen farbenprächtigen Turnierplatz. Die besten Turnierreiter aus ganz Europa messen sich im Lanzenstechen und im Schwertkampf zu Pferd. Neben der historische Reitkunst bekommt man auch eine Falkenschau zu sehen.
Eine Falkenschau gehört ebenfalls zum Programm der Ritterspiele Schaffhausen
Der Falke diente dazu, Tauben und anderes Federvieh zu jagen, damit eine leckere Taubenpastete produziert werden konnte. In der Arena zeigt der Falke seine Jagdkünste und schnappt sich gekonnt das Federspiel.



Der Tunierleiter zu Ross mit der weissen Fahne hatte die Teilnehmer gut unter Kontrolle:



Alles in allen ein tolles Erlebnis, das man nicht verpassen sollte. Wer noch mehr Informationen haben möchte, der schaut sich am besten mal noch das SHF-Interview von Mark Liebenberg mit dem Holländischen Turnier-Reiter Arne Koets an:


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

*gähn* in etwa so spannend wie Holland gegen Argentinien!