Donnerstag, 22. Mai 2014

Stars in Town Schaffhausen - Hinter den Kulissen

Das Stars in Town Festival auf dem Schaffhauser Herrenacker (früher: "Das Festival") findet dieses Jahr vom 6. bis 9. August 2014 bereits zum fünften Mal statt. Grund genug für Schaffhausen.net, einmal intensiv hinter die Kulissen zu schauen. Auf Einladung des Stars in Town Medienverantwortlichen Thomas Hauser waren wir im brandneuen, grosszügigen Stars in Town Büro an der Mühlentalstrasse in Schaffhausen und durften Einblick ins Geschehen nehmen. Thomas hat sich sehr viel Zeit genommen und unsere unzähligen Fragen beantwortet - Fragen, die bis jetzt noch niemand je gestellt hat, also seid gespannt!
Das neue Stars in Town Büro - Das Festival bedeutet viel Arbeit für das Team
Was war für euch die Motivation, das Openair auf die Beine zu stellen?
Ja, das war gleich mal das Erste, was mich interessierte. Was bringt einen Menschen dazu, so ein grosses und mit beachtlichen finanziellen Risiken verbundenes Projekt auf die Beine zu stellen. Thomas Hauser erklärte dies zunächst damit, dass die Initianten schlicht Lust verspürten, etwas im Bereich Musik zu machen. Die Grundidee, ein Festival auf dem Herrenacker zu realisieren, kam dem Initianten Thomas Nyffenegger im Jahre 2001, als der Parkplatz auf dem Herrenacker aufgelöst und dieser autofrei und zu einem leeren Platz wurde. Es sollte nachher aber noch knapp 10 weitere Jahre gehen, bis das erste Festival im Jahre 2010 Realität wurde.
Das Team vom Stars in Town Openair fotografiert im Stadttheater Schaffhausen
Thomas Hauser kommt aus der Tourismusbranche und so gefiel ihm auch die Idee, mit dem Event Touristen nach Schaffhausen zu holen. Die Nähe zu den Stars war für die Initianten nicht so wichtig, es ging viel mehr darum zu zeigen, dass auch im kleinen Schaffhausen ein recht grosses Festival realisierbar ist. Auf diese Weise kann man vielleicht auch anderen Schaffhausern - der Durchschnitts-Schaffhauser denkt häufig doch etwas kleinräumig - dazu motivieren, Selbstvertrauen zu gewinnen und grössere Sachen anzupacken.
Das Stars in Town in voller Pracht bei schönstem Wetter auf dem Herrenacker
Schliesslich nennt Thomas Hauser noch einen weiteren Punkt. Wie so viele hat auch er als Kind davon geträumt, einmal der vielseits bewunderte Rockstar zu werden. Schnell musste er jedoch einsehen, dass sein Musiktalent zur Realisierung dieses Kindheitstraumes bei weitem nicht ausreichte. Bei Stars in Town kann er nun mit viel Herzblut mithelfen, einen überregionalen Kulturleuchtturm mitzugestalten.
Die Anwohner haben beim Stars in Town Schaffhausen die besten Plätze
Backstage-Geschichten vom Stars in Town
Die sind natürlich immer besonders interessant. Skandale, Skandälchen, Marotten und Allüren der Stars, Sonderwünsche, Peinlichkeiten, Nettigkeiten - Thomas Hauser kennt sie natürlich alle und gewährt uns Einblick in ein paar ausgesuchte Storys von hinter der Bühne.

Mando Diao - Backstage
Da wäre zum einen Mando Diao, einer der grossen Acts beim Festival 2012. Da zu später Stunde das Stadttheater mit Backstage Bereich und Toiletten bereits geschlossen war, begleitete Thomas Hauser die Band Mando Diao auf die Toilette des heute geschlossenen Jazz Art Cafés am hinteren Rand des Herrenackers. Es ging ziemlich lange und Thomas hatte natürlich auch noch andere Aufgaben zu erledigen, so dass er nach einer gewissen Wartezeit das Jazzcafe verliess, um seinen anderen Verpflichtungen nachzugehen. Beim Verlassen der Jazzcafe-Toilette verwechselten die Bandmitglieder die beiden Ausgänge des Gebäudes und landeten beim Herausgehen aus dem Gebäude leider nicht auf dem Herrenacker und somit auf dem Festivalplatz, sondern auf der anderen Seite des Hauses in der Neustadt. Der Manager von Mando Diao hatte danach seine gute Mühe, bis er seine Schäfchen in der Schaffhauser Innenstadt wieder zusammen gesammelt hatte.
Mando Diao backstage am Festival auf dem Herrenacker im Stadttheater Gebäude
Doch damit noch nicht genug von Mando Diao, denn Groupies hatten sie auch noch am Start. Allerdings waren Mando Diao in einem Hotel in Zürich untergebracht und die Groupies stellten dann, als man endlich einmal in Zürich eingetroffen war, fest, dass wohl alle viel zu müde waren, als dass noch etwas hätte laufen können, worauf sie die Heimreise in die Munotstadt antraten. Es ist dabei interessant zu wissen, dass Bands mit bis zu 30 Personen anreisen. Diese müssen auf die verschiedenen Hotels, welche den nötigen Standard bieten können, aufgeteilt werden. Auch hier gibt es dann wieder Vorlieben, z.B. dass die Band zusammen in einem Hotel untergebracht wird und der Rest der Gefolgschaft in andere Hotels - oder aber auch genau das Gegenteil ;-).
Backstage Garderobe vom Stars in Town und Festival Security
Jamie Cullum - Hinter den Kulissen
Auch von Jamie Cullum gibt es lustige Geschichten. Für den Auftritt des aus England stammenden Jazz-Musikers musste ein Piano her, welches die Stars-in-Town-Macher bei einem lokalen Instrumentenhandel ausleihen wollten. Doch der gute Mann wusste, dass Jamie Cullum für sein Leben gerne während den Auftritten auf dem Piano herumhoppst. Jamie ist zwar nur ein Fliegengewicht und weiss laut eigener Aussage auch ganz genau, wo er gefahrlos hintreten kann, jedoch könnte ein kleiner Kieselstein in der Schuhsohle dem Lack des Pianos ordentlich zusetzen. So verweigerte der lokale Instrumentenhandel die Piano-Miete und das gute Stück musste bei einem grossen Instrumentenvermieter mit ausreichend Versicherung bezogen werden.
Happy Stars in Town Helfer Jack backstage mit Mike and the Mechanics
Fans die zu den Stars vordringen wollen
Leute aus dem Publikum, die unerlaubt zu den Stars vordringen wollten, gab es bis jetzt nicht. Schon eher ergibt sich dieses Problem bei Journalisten und Fotografen, welche sich von sonstigen kleinen Events hier in der Region her gewöhnt sind, dass sie einfach überall hineinlaufen und Fotos machen können. Bei einem Event dieser Grösse mit doch auch sehr bekannten Acts müssen aber auch für Journalisten und Fotografen strengere Regeln festgelegt werden. Ein weiteres Problem ist, dass immer mehr Leute ohne Eintritt zu bezahlen versuchen, auf den Herrenacker zu kommen. In Schaffhausen kennt man sich und so ist die Gefahr natürlich hier grösser als namentlich bei Veranstaltungen in Grossstädten. Gegen dieses immer grösser werdende Problem soll dieses Jahr stärker vorgegangen werden.
Meet the Stars - Sonja und Barbara treffen Büne Huber am Stars in Town
Der Mythos Superstar und die Desillusionierung
Bei den Meet and Greet Events, an denen Leute aus dem Publikum die Möglichkeit haben, ihren Star zu treffen, sind die Fans beim Zusammentreffen mit den Stars teilweise überrascht und danach auch etwas desillusioniert. Der als Superstar Bewunderte entpuppt sich häufig beim Treffen als ganz normaler Mensch - und das kann für den betreffenden Fan etwas Gutes oder aber auch etwas Schlechtes sein, je nach Fan. Thomas beschreibt es wie als wenn man schon lange einmal in eine Stadt reisen möchte wie namentlich Paris und immer nur gehört hat, wie toll es dort ist. Schlussendlich muss man aber, wenn man es dann tatsächlich einmal geschafft hat dort hin zu reisen, feststellen, dass dort die Metro ebenfalls Verspätung hat oder sogar einmal Hundekot auf den Strasse liegt oder es auch dort aus den Gullydeckeln stinkt. Es ist zudem auch von Star zu Star unterschiedlich, wieso die Fans zum Konzert kommen. Bei gewissen Stars kommen die Leute wirklich nur wegen der Musik, bei anderen ist der Superstar-Mythos viel ausgeprägter, beispielsweise bei Stars wie Mika oder auch Bastian Baker, die verstärkt junges Publikum anziehen. Für die Stars-in-Town-Macher als Veranstalter ist der Mythos Superstar etwas, das man beachten und respektieren muss - gegenüber den Fans und auch ganz allgemein bei der Arbeit. Als Veranstalter verkauft man eben nicht nur die Musik, sondern auch den Superstar-Mythos und die Star-Aura der Acts.
Eine Tänzerin von Bryan Ferry am Festival 2011 in Schaffhausen, Herrenacker
Beim diesjährigen Stars in Town treten am Mittwoch, 6. August 2014, Status Quo auf. Dies hat schon jetzt zu besonderen Reaktionen der Fans geführt. So haben die Veranstalter schon Briefe von Status-Quo-Fans der ersten Stunde erhalten, welche gerne mit den Stars in Town Leuten über ihre Verbindung zur der Band sprechen würden oder fragen, ob sie denn ein Treffen von ihnen mit Status Quo ermöglichen könnten. Es sei ein Geschenk des Himmels, dass sie ihre "Götter" ins kleine Schaffhausen holen würden. Die einen Fans suchen die Nähe zu ihren Stars und zu den Veranstaltern, andere wiederum schreiben auch wirklich nur einen Dankesbrief, dass sie ihre Stars nach Schaffhausen bringen. Derartige Fan-Reaktionen motivieren die Veranstalter natürlich und zeigen ihnen, dass mit einem solchen Konzert für gewisse Fans tatsächlich ein Traum wahr wird.

Die spannende Geschichte des Festivals mit Höhen und Tiefen

2010 - Das erste Festival auf dem Schaffhauser Herrenacker
Zunächst sollte es bereits 2008 oder 2009 losgehen, aber beide Termine konnten nicht realisiert werden. Im Jahr 2009 war man bereits nah dran, aber es wurde schlussendlich um weiteres Jahr nach hinten geschoben. 2010 war es dann endlich soweit, das erste Openair auf dem Schaffhauser Herrenacker startete unter dem Namen: "Das Festival". Die erste Ausgabe ging damals nur 3 Tage lang, ab der zweiten Ausgabe im Jahr 2011 waren es dann jeweils 4 Festivaltage.
Roger Hodgson im Wald - Erstes grosses Konzert 2010 in Schaffhausen
Vor der Erstausgabe wussten viele noch nicht so richtig, was sie von der ganzen Angelegenheit halten sollten. Die Unterstützung aus der Politik und von den Anwohnern war von Anfang an vorhanden - aber es gab auch Unsicherheit und Skepsis, da das Projekt von Beginn an für eine Kleinstadt wie Schaffhausen sehr gross angelegt war. Das Schaffhauser Fernsehen versuchte im Vorfeld des Events die Veranstaltung den Schaffhausern etwas näher zu bringen, siehe unten. Einen Rückblick vom SHF auf Das Festival 2010 gibt's hier. Das Feedback seitens der Besucher, Partner und Künstler war durchwegs positiv und somit war klar, dass die Planung für das nächste Jahr rasch in Angriff genommen wurde.



2011 - Das zweite Festival - ein finanzieller Tiefpunkt
Nach den guten Erfahrungen im ersten Jahr starteten die Macher euphorisch ins zweite Jahr und waren davon überzeugt, auch überregional ein bekanntes City-Festval zu werden. Die Festivaltage wurden von drei auf vier Stück aufgestockt (Mi-Sa) und es wurden grössere, teurere und bekanntere Acts gebucht. Die gesamte Organisation wurde professionalisiert. Alles Faktoren, die das Festival-Budget natürlich grösser werden liessen. Schlussendlich kamen aber nur gleich viel Leute wie 2010 ans Festival, obwohl dieses nun einen Tag länger dauerte (also kamen weniger Leute pro Tag) und mehr kostete. Die Rechnung ging leider nicht auf. Zu allem Unglück sagten auch noch Duran Duran (007: A View To A Kill) nur einen Monat vor Festivalbeginn ihren Auftritt ab, Mika kam als Ersatz.
Mika - ein grosser und teurer Act am Festival 2011 in Schaffhausen
Fazit 2011: Professionelle Organisation, gute Konzerte, zufriedene Leute, aber schlechtes Wetter und zu wenig Publikum. Es resultierte ein fettes Minus im sechsstelligen Bereich. Die seit Anfang bestehende GT Productions GmbH mit Simon Vogel, Thomas Nyffenegger sowie Adrian Brugger wurde aufgelöst. Thomas Nyffenegger stieg aus dem Projekt aus. Adrian Brugger und Simon Vogel übernahmen die Schulden und entschlossen sich trotz aller Widrigkeiten weiter zu machen. Sie gründeten für die Zukunft des Festivals die Flow Productions AG, bei der heute auch Thomas Hauser, Teresa Perovic und Pascal Diener angestellt sind. Einen Rückblick auf das Festival 2011 gibt es hier auf schaffhausen.net.
Die Falken Ju über dem Familyfestival, Samstag am Stars in Town Schaffhausen
2012 - Das dritte Festival - es geht weiter
Durch die Gründung der neuen Flow Productions AG konnte eine weitere Professionalisierung des Festivals erreicht werden. Nach dem enormen Minus im 2011 sollten weitere rote Zahlen unbedingt vermieden werden, was auch gelang: Mit dem Festival 2012 schaffte der Veranstalter den angestrebten Tournaround. Shooting Star Bastian Baker, die Schaffhauser Band Min King und der Rapper Knackeboul machten das Openair auch für junge Festivalbesucher sehr interessant.
Bastian Baker spielte auf dem roten Teppich vor vollem Platz am Festival 2012
Zum ersten Mal wurde 2012 auch der Bandcontest "Klingenstars" am Klingenopenair Stein am Rhein durchgeführt, bei dem fünf Bands antraten und die Siegerband - in diesem Falle Neckless - als Gewinn dann am Festival auf dem Herrenacker auftreten durfte.
Keziah Jones am Festival 2012 bei Fotoaufnahmen in Schaffhausen
Heimspiel für die Schaffhauser Band Min King am Festival 2012 mit ihrem Hit: "Bluemeweg"



Rodrigo y Gabriela - Das Festival 2012 Herrenacker Schaffhausen



Einen Rückblick auf das Festival 2012 gibt es hier auf Schaffhausen.net.

2013 - Neuer Name - Das Festival wird zu Stars in Town
Im November 2012 verdichteten sich die Hinweise, dass der neue Name des Festivals: "Stars in Town" sein wird (siehe damaligen Schaffhausen.net Blogbeitrag). Zuvor wurde ein Wettbewerb von den Organisationen des Festivals lanciert, um einen neuen Namen zu finden. Der nicht gerade bescheidene Name "Das Festival" hatte sich zumindest in Schaffhausen zwar gut etabliert, bereitete den Organisatoren aber in der Kommunikation oft Schwierigkeiten und wurde teilweise auch mit dem Jazzfestival Schaffhausen verwechselt. Viele empfanden ihn als zu austauschbar, profil- und auch zu emotionslos. Klar, man hätte den alten Namen mit „Herrenacker Schaffhausen“ ergänzen können, doch Herrenacker tönt eher nach Stoppelfeld und „Gummistiefel-Openair“ als nach gediegenem Ambiente mit einer einmaligen Kulisse. Zudem meinen auch heute noch nicht wenige, „Herrenacker“ sei schlicht eine Parodie auf „Frauenfeld“.
Ein Bild aus vergangenen Tagen: Das Festival - alter Name, alter Schriftzug
Mit der 2013 Ausgabe blieb man auf Kurs und es konnte kostendeckend gearbeitet werden. Zudem war zum ersten Mal überhaupt ein Abend ausverkauft und zwar der Freitag, 9. August 2013, mit Silbermond, 77 Bombay Street und Luxuslärm.
Ein voller Herrenacker am Stars in Town in Schaffhausen
2014 - Jubiläumsaugabe - Fünf Jahre sind geschafft
Fünf Jahre wollten die Organisatoren auf jeden Fall von Anfang an erreichen - und dieses Ziel wird mit der diesjährigen Ausgabe erreicht. Das Budget für das Stars in Town wurde für das Jubiläum nochmals ordentlich angehoben. Der Vorverkauf läuft gut, Mittwoch 6. August 2014 mit Status Quo, Uriah Heep und Dewolff ist wohl demnächst ausverkauft. Mit dem Mittwochsprogramm werden eher ältere Konzertbesucher angesprochen - und diese nutzen den Vorverkauf sehr rege, während jüngere Konzertbesucher eher spontan entscheiden und z.B. bei schlechtem Wetter dann eher nicht kommen.
Skin von Skunk Anansie und The Rambling Wheels bei früheren Ausgaben
Auffällig ist, dass dieses Jahr sehr viele Stars aus United Kingdom (UK) den Weg nach Schaffhausen ans Stars in Town finden. Da wären:

Mittwoch 6. August 2014:
18:30 Dewolff (NL) - 20:00 Uriah Heep (UK) - 21:45 Status Quo (UK)
Donnerstag 7. August 2014:
18:30 Yokko (CH) - 20:00 Birdy (UK) - 21:45 Hurts (UK)
Freitag 8. August 2014:
18:30 The Pride (CH) - 20:15 Tom Odell (UK) - 22:15 Jan Delay & Disco No. 1 (D)
Samstag 9. August 2014:
18:45 Ira May (CH) - 20:30 Alex Hepburn (UK) - 22:30 Amy Macdonald (UK)

Somit stammen von den 12 Acts insgesamt 7 - und damit mehr als die Hälfte - aus dem Vereinigten Königreich. Dies erklärt Thomas Hauser mit der überaus lebendigen Musikszene in United Kingdom. Andererseits sei die diesjährige UK-Häufung auch ein bisschen Zufall. Bands aus den USA zu buchen wäre im Übrigen schwierig und vor allem teuer, da diese in Europa in aller Regel nur bis spätestens Mitte Juli auf Tour sind und für das jeweils im August stattfindende Stars in Town extra eingeflogen werden müssten.
Isabelle Eder von Deliahs aus der Schweiz - CH Künster sind auch immer mit dabei
Das Musikkonzept beim Stars in Town Festival basiert auf einzelnen Themenabenden, welche in sich stimmig sind und die jeweils verschiedene Besuchergruppen ansprechen. Bei Acts für ältere Festivalbesucher läuft der Vorverkauf bedeutend besser als bei den spontan handelnden Jungen. Ausserdem gibt es für die junge Altersklasse jede Menge Festivals wie das Southside in Neuhausen ob Eck und das Frauenfelder Openair auf freier Wiese. Von diesen wolle man sich bewusst abgrenzen, nicht nur kulissenmässig, sondern auch altersmässig und musikalisch.
Stars in Town Schaffhausen - Ein Festival in besonderem Ambiente
Vor dem Festival ist vor dem Festival
Bereits schon jetzt, vor dem Stars in Town 2014, sind die Arbeiten für die nächste Ausgabe 2015 angelaufen. Es gilt also nicht mal nur: "Nach dem Festival ist vor dem Festival", sondern sogar "Vor dem Festival, ist vor dem Festival". Zudem organisiert die Flow Productions AG neben dem jeweils im August stattfindenden Stars in Town auch noch weitere Events zu anderen Jahreszeiten. Sie konzipiert und verantwortet beispielsweise das neue Eventkonzept auf dem Munot - die Munot Summer Night oder organisiert Einzelevents wie die Veranstaltung rund um die Einführung des Halbstundentaktes für die SBB in Schaffhausen.
Rock the cup! Cupsystems Mehrwegsystem mit eigenen Stars in Town Bechern
In der Schweiz werden hohe Gagen bezahlt
Die Schweiz ist teuer, da bildet das Veranstalten eines Musikfestivals keine Ausnahme. Die Gagen, welche in der Schweiz den Acts bezahlt werden, sind hoch. Die Bands bzw. ihr Management wählen den Ort, an dem sie auftreten, nicht nur, aber doch auch nach Höhe der Gage aus. Zudem nimmt die Festivaldichte kontinuierlich zu (neu sind namentlich das Zürich Openair und auch das Festival / Stars in Town in Schaffhausen, beide gibt es erst seit 2010) und die Schweiz ist klein, was eine Exklusivität teuer macht. Kosten sparen kann man durch Zusammenarbeit mit anderen Festivals (sog. "sharing"), so dass sich Synergien ergeben und man beispielsweise die Flugkosten der Band teilen kann, wenn sie an beiden Festivals auftritt. Seit 2013 arbeitet das Stars-in-Town-Team mit Christof Huber, dem VR-Präsidenten des Openair St. Gallen, zusammen, der sich um das Booking der grossen internationalen Bands für Schaffhausen kümmert, was eine weitere Professionalisierung bedeutet und viele Vorteile bringt. Bei den Booking-Agenturen gibt es in der Schweiz ohnehin nur etwa fünf bis sechs wichtige Player, welche untereinander auch Austausch haben und organisieren, welcher Act an welchem Festival auftritt. Zudem ist die Flow Productions AG auch Mitglied der SMPA, also Member of Swiss Music Promoters Association, welche die Spielregeln definiert. Die SMPA-Mitglieder setzen über 80% der in der Schweiz verkauften Konzert-, Show- und Festivaltickets ab. Sie organisieren jährlich rund 1'400 Veranstaltungen verschiedenster Art mit 4,9 Millionen Besuchern, verpflichten dafür gesamthaft rund 2'500 Künstler und setzen ca. 310 Millionen Franken um.

Openairs und das Wetter - es könnte so schön sein
Der Erfolg eines Openairs hängt auch vom Wetter ab, das ist klar. Hinsichtlich des Ticketverkaufs liegt das oberste Ziel darin, dass möglichst viele Karten im Vorverkauf abgesetzt werden. Je etablierter, je attraktiver das Programm und je schöner das Ambiente ist, desto grösser ist die Chance, dass die Tickets im Vorfeld der Veranstaltung verkauft werden. In der Schweiz herrscht ein wahrer Festival-Boom. Grosse Festivals wie das Openair St. Gallen, das Gurten Festival oder das Paléo Festival in Nyon sind beispielsweise innert wenigen Tagen nach Vorverkaufsstart bereits ausverkauft. Dies ist das Ziel jedes erfolgreichen Festivalveranstalters. An verregneten Tagen wird auch von den Gästen die vor Ort sind weniger getrunken als bei warmem Sonnenwetter. Das ideale Festivalwetter liegt bei 25 Grad - dann konsumieren die Leute am meisten. Das Stars in Town-Team hat jedoch sehr viel Erfahrung mit Regenwetter, schliesslich waren etwa zwei Drittel der bis jetzt 15 Veranstaltungstage vom Wettergott mit Regen bedacht worden.
Einen sternenklaren Himmel gibt es beim Stars in Town Festival leider nicht immer
Ohne Helfer geht es nicht
Ohne die ganzen freiwilligen Helfer wäre die Durchführung eines solch grossen Events gar nicht möglich. Das Stars in Town verfügt über ein beachtliche Anzahl von Helfern, die dem Festival tatkräftig zur Seite stehen. Sie sind seit den Anfängen im Verein: „das festival“ organisiert. Dieser Verein ist einzig und allein eine Verbindung der Helfenden und hat beispielsweise mit der Haftung für finanzielle Verluste, die über die Flow Productions AG läuft, nichts zu tun.
380 Helfer machen das Stars in Town Festival überhaupt erst möglich
Bei den Helfern gibt es übrigens auch noch eine Geschichte, mündlich überliefert von Buddy, einem Festival-Helfer der ersten Stunde. Eine Anwohnerin wollte zu ihrer Wohnung gehen und Buddy war zugeteilt, auf dem Areal nach dem Rechten zu schauen. Als die Gute auf ihn zukam, wollte er sie gerne fragen, wo sie denn hin wolle und ob sie Anwohnerin sei, es finde hier gerade "Das Festival" statt und er sei eingeteilt worden, um zu schauen, wer ein uns aus geht. Die Anwohnerin hatte für diese Frage aber offenbar überhaupt kein Verständnis, pfefferte dem überraschten Buddy eine, so dass seine Brille am Boden landete und bahnte sich somit ihren Weg nach Hause. Buddy nahm's offenbar schlussendlich mit Humor, jedenfalls ist er nach diesem Vorfall weiterhin leidenschaftliche Helfer beim Stars in Town geblieben.
Helfer "Buddy" (ganz rechts) hat sicher jeder schon mal am Festival gesehen
Wir bedanken uns herzlich bei Thomas Hauser vom Stars in Town Festival für die vielen interessanten Informationen und freuen und auf die diesjährige Ausgabe, welche vom 6. bis 9. August 2014 auf dem Schaffhauser Herrenacker stattfinden wird. Selbstverständlich werden wir dann hier auf dem Schaffhausen.net Blog auch wieder darüber berichten.

Fotos mit freundlicher Genehmigung der Flow Productions AG. © Stars in Town. Fotografen in alphabetischer Reihenfolge: anufoto.com, Arnaud Delalande, Beat Hochheuser, buerobureau.com, Christian Meier, indiespect.ch, Julius Hatt, Mario Togni, Martin Ulmer, Michael Schmid und module+.

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